Montag, 27. August 2012

Jesus Genealogie

Drei Genealogien

Die erste Spalte listet die in der Bibel aufgelisteten Könige des Südreiches Judäa. Soweit archäologische Daten bekannt sind, werden sie vor dem Königsnamen angegeben. Die zweite Spalte enthält die Genealogie des Matthäus-Evangeliums, die dritte die des Lukas-Evangeliums.

vonbisBibelMatthäusLukas
01 Gott
02 Adam
03 Set
04 Enosch
05 Kenan
06 Mahalalel
07 Jered
08 Henoch
09 Metuschelach
10 Lamech
11 Noach
12 Sem
13 Arpachschad
14 Kenan [1][2]
15 Schelach
16 Eber
17 Peleg
18 Regu
19 Serug
20 Nahor
21 Terach
01 Abraham22 Abraham
02 Isaak23 Isaak
03 Jakob24 Jakob
04 Juda25 Juda
05 Perez26 Perez
06 Hezron27 Hezron
28 Arni
29 Admin
07 Aram (Ram)
08 Amminadab30 Amminadab
09 Nachschon31 Nachschon
10 Salmon32 Salmon
11 Boas33 Boas
12 Obed34 Obed
13 Isai35 Isai
01 David14 David36 David
02 Salomon15 Salomo
37 Natan
03 Rehabeam16 Rehabeam
38 Mattata [2]
04 Abija17 Abija
39 Menna [2]
05 Asa18 Asa
40 Melea [2]
06 Joschafat19 Joschafat
41 Eljakim [2]
07 Joram20 Joram
42 Jonam [2]
08 Ahasja
43 Josef [2]
09 Atalja
44 Juda [2]
10 Joas
45 Simeon [2]
11 Amazja
46 Levi [2]
12 Asarja (Usija)21 Usija
47 Mattat [2]
13 Jotam22 Jotam
48 Jorim [2]
14 Ahas23 Ahas
49 Elieser [2]
-725-69615 Hiskija24 Hiskija
50 Joschua [2]
16 Manasse25 Manasse
51 Er (Ger) [2]
17 Amon26 Amon
52 Elmadam [2]
-639-60818 Joschija27 Joschija
53 Kosam [2]
19 Joahas
54 Addi [2]
20 Jojakim
55 Melchi [2]
-597-59721 Jojachin28 Jojachin
56 Neri [2]
-597-58622 Zedekia 
29 Jojachin
30 Schealtiel [3]57 Schealtiel [3][4]
-538-165unter Fremdherrschaft
31 Serubbabel58 Serubbabel[4]
32 Abihud [2]59 Resa [2]
33 Eljakim [2]60 Johanan [2]
34 Azor [2]61 Joda [2]
35 Zadok [2]62 Josech [2]
36 Achim [2]63 Schimi (Simei) [2]
37 Eliud [2]64 Mattitja [2]
38 Eleasar [2]65 Mahad [2]
39 Mattan [2]66 Naggai [2]
40 Jakob [2]67 Hesli [2]
68 Nahum [2]
69 Amos [2]
70 Mattitja [2]
71 Josef [2]
72 Jannai [2]
73 Melchi [2]
74 Levi [2]
75 Mattat [2]
76 Eli [2]
41 Josef [5]77 Josef [5]
42 Jesus [5]78 Jesus [5]


[1] Kenan war laut Bibel ein Bruder des Schelach. Da damals noch kein Königreich existierte, ist seine Nennung wohl darauf zurück zu führen, dass sonst das Siebener-Schema nicht aufgegangen wäre.

[2] Dieser Name wird im gesamten Bibeltext ausschließlich im entsprechenden Evangelium genannt. Sollten Sie Daten zu der betreffenden Person haben, wäre es nett, mir diese zukommen zu lassen. Bis mir belastbare Daten vorliegen, gehe ich davon aus, dass es sich um fiktive Personen handelt.

[3] Schaeltiel ist nur durch den Namen seines Sohnes Serubbabel Ben'Schaetiel bekannt.

[4] Schaeltiel und Serubbabel entstammen der davidischen Hauptlinie, nicht dem auf Nathan zurück führenden Seitenspross. Warum der zwischen Nathan und Neri liegende Nebenzweig des Stammbaumes statt des Hauptzweiges verwendet wurde, wird auf immer ein Geheimnis des Verfassers des Evangeliums bleiben.

[5] Yussuf und Yeshua waren in der Provinz Palästina gebräuchliche Namen. Hätte man in einer belebten Straße laut "Yeshua!" oder "Yussuf!" gerufen, hätten sich sehr viele Menschen umgedreht.

Auswertung



Genealogie des Matthäus


Nr.1. Reihe2. Reihe3. Reihe
01AbrahamSalomoJojachin
02IsaakRehobeamSchealtiel
03JakobAbijaSerubbabel
04JudaAsaAbiud
05PerezJoschafatEljakim
06HezronJoramAzor
07(A)RamUsijaZadok
08AmminadabJothamAchim
09NachschonAhasEliud
10SalmonHiskijaEleasar
11BoasManasseMattan
12ObedAmonJakob
13IsaiJoschijaJosef
14DavidJojachinJesus


Diese Genealogie ist auf der Zahl 14 aufgebaut. Da die Original-Genealogie einige Könige zu viel enthält, wurden die Könige Ahasja, Atalja, Joas, Amazja, Joahas, Jojakim und Zedekia ausgelassen. Warum ein König zu viel aus der Liste entfernt wurde, und Jojakin doppelt genannt wird, weiß außer dem Urheber des Stammbaumes niemand. Drei der 42 Personen (7,14 %) lassen sich historisch belegen, die restlichen 92,86 Prozent mag es vielleicht gegeben haben, vielleicht aber auch nicht.


Genealogie des Lukas


Nr.NameNameNameName
1AdamMetuschelachEber
2SetLamechPeleg
3EnoschNoachRegu
4KenanSemSerug
5MahalalelArpachschadNahor
6JeredKenanTerach
7GottHenochSchelachAbraham
.....
.....
1IsaakAmminadabNatanJuda
2JakobNachschonMattataSimeon
3JudaSalmonMennaLevi
4PerezBoasMeleaMattat
5HezronObedEljakimJorim
6ArniIsaiJonamElieser
7AdminDavidJosefJoschua
.....
.....
1Er (Ger)SerubbabelMahadJannai
2ElmadamResaNaggaiMelchi
3KosamJohananHesliLevi
4AddiJodaNahumMattat
5MelchiJosechAmosEli
6NeriSchimi (Simei)MattitjaJosef
7SchealtielMattitjaJosefJesus


Diese Genealogie spielt mit der Zahl Sieben und dem Zodiak. Es sind zwölf Kolumnen mit jeweils sieben Namen. Schaut man die untersten Namen der einzelnen Kolumnen an, steht dort immer ein Name, den der Verfasser besonders hervorheben wollte. Um das zu erreichen, wurde zum Beispiel in der vierten Kolumne Kenan, der Bruder des Schelach eingeschoben, in der fünften Spalte sind es Admin und Arni, die den (A)RAM ersetzen. Insgesamt lassen sich Null Prozent der genannten Personen archäologisch belegen, so dass man davon ausgehen kann, dass der gesamte Stammbaum zu einhundert Prozent frei erfunden ist, und eher der Verbreitung mystischer Zahlenspielereien als dem Versuch diente, ernsthafte Geschichtsschreibung zu betreiben.

  

Zusammenfassung

Beide Stammbäume gehen sehr frei mit den biblischen Quellen um, und biegen die bestehenden Genealogien so zurecht, dass das gewünschte Ziel erreicht wird. Während Matthäus näher am Original bleibt, und den Jojachin etwas unelegant doppelt nennt, anstatt einen der weggelassenen Könige mit in seine Liste aufzunehmen, gönnt sich Lukas mit der Wahl der Linie Nathans volle künstlerische Freiheit, und kann so seinen Stammbaum nach zahlenmystischen Gesichtspunkten frei gestalten. Da die zugrunde liegenden Geschichten der Bibel erst während des babylonischen Exils und danach erfunden wurden, wobei man sicher auf die noch erhalten Aufzeichnungen und Genealogien zurückgriff, kann ein Stammbaum kaum weiter als bis David zurückreichen. Zudem fragt man sich unwillkürlich, wozu ein Stammbaum für eine Person erstellt wurde, die laut Paulus von Gott gemacht wurde. Da Paulus für natürlich geborene Menschen in seinen Texten das Wort geboren benutzte, und gemacht für direkt erschaffene Gestalten wie Adam, Eva und Jesus reservierte, sollte jedem Leser des NT klar sein, dass das zur Erde gesandte Drittel des Christengottes keine Eltern hatte, da ER von Paulus als eine transzendente Geistgestalt konzipiert worden war, die erst bei den späteren (nicht-jüdischen) Christen zur "Person" mutierte, da ein körperlicher Gott sich bei den Römern besser vermarkten ließ.


Quellen:

Altes und Neues Testament (insgesamt drei archäologisch belegbare Personen)

The genealogy of Jesus

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